Der Hund – Versuchstier des Jahres 2013

Im Tierversuch werden nach wie vor zahlreiche Tierarten auf unvorstellbare Weise gequält und missbraucht. Neben Millionen von Mäusen und Ratten, die wie Gegenstände behandelt und anschließend wie Müll entsorgt werden, rücken auch die grausamen Affenversuche immer wieder in das Zentrum der Diskussion. Und auch Hunde müssen immer noch für oftmals sinnlose Versuche hinhalten. Betroffen sind vor allem Beagles, die sich gut eignen, weil sie einen sanften Charakter haben und sich gut in Gruppen halten lassen.

Durchgeführt werden zum Beispiel Giftigkeitsexperimente, das heißt, es wird getestet, wie giftig bestimmte Substanzen für den Hund sind. Das Unsinnige dabei ist unter anderem, dass diese Tests meist im Vorfeld schon an Ratten und Mäusen durchgeführt worden waren, es aber eine Vorschrift gibt, die regelt, dass zusätzliche Toxikologietests an einer Nicht-Nagetierspezies durchgeführt werden müssen, obwohl seit Jahrzehnten bekannt ist, dass hierdurch keine zusätzlichen Erkenntnisse gewonnen werden. Wie so oft im Tierversuch handelt es sich auch hier um eine sinnlose Quälerei, die keinen Nutzen für die Wissenschaft hat.

Ein Hund, der an diesen Studien teilnimmt, überlebt nicht, denn auch wenn er nicht bereits unter Qualen an den Folgen des Giftes gestorben ist, das ihm täglich verabreicht wurde, wird er spätestens zum Ende der Studie getötet, um seziert werden zu können.

Ich frage mich immer wieder, wie erschreckend abgestumpft und gefühlskalt die Menschen sein müssen, die die Versuche durchführen, denn wer die Tiere als das sieht, was sie sind – als Lebewesen mit Gefühlen, die durchaus sehen und verstehen, was in den Laboren vor sich geht – der würde vermutlich nach kurzer Zeit in diesem Job zusammenbrechen. Und doch gibt es erstaunlich viele Menschen, die diese Arbeit Tag für Tag machen, sonst würden nicht so viele Tiere in den Laboren zu Tode gefoltert werden.

Der Tierversuch ist ein starker Wirtschaftszweig, weshalb er leider in der Politik viele Unterstützer findet. Es gibt inzwischen gute Alternativen zum Tierversuch, und es ist erwiesen, dass die Erkenntnisse aus Tierversuchen nicht auf dem Menschen übertragbar sind. Auch wer meint, Tierversuche seien notwendig, um medizinische Forschung zu betreiben, der muss früher oder später einsehen, dass die Ergebnisse, die an Tieren gewonnen wurden, bei Menschen oftmals wieder ganz andere Auswirkungen zeigen, denn wir sind einfach zu verschieden. Es ist wesentlich erfolgversprechender, mit menschlichen Zellkulturen zu arbeiten, wie es vielerorts schon gemacht wird. Die auch in 2013 erfolgten und für die kommenden Jahre geplanten Neueröffnungen riesiger Versuchslabore, die den Staat Milliarden gekostet haben – und zu einem Großteil von unseren Steuern finanziert wurden – wirken diesen Erkenntnissen gegenüber wie der blanke Hohn.

Und selbst wenn es endlich so weit ist, dass ein Verbot bestimmter Tierversuche ausgesprochen wird, dauert es oft noch Jahre bis zur endgültigen Umsetzung, denn die Mühlen der Bürokratie mahlen langsam. Nehmen wir beispielsweise das EU-weite Verbot von Tierversuchen für Kosmetikprodukte, das im Jahr 2003 beschlossen, aber erst 2009 umgesetzt wurde. Und erst 2013 trat nun auch das EU-weite Verkaufsverbot von Kosmetika in Kraft, die in Tierversuchen getestet wurden. Ganz zu schweigen davon, dass es Firmen gibt, die Mittel und Wege gefunden haben, dieses Verbot zu umgehen, und die immer noch an Tieren testen.

Nach wie vor sterben jährlich viele Millionen Tiere qualvoll im Tierversuch. Und das in der Mehrzahl der Fälle absolut ohne Nutzen für die Wissenschaft. Es ist einfach nur unfassbar, dass in unserem Land so etwas immer noch nicht nur möglich ist, sondern auch noch vom Staat gefördert wird.