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Fortschritte mit Marty

Ich hatte im Juni letzten Jahres noch erzählt, dass Marty fürchterliche Angst vor Besuchern hat. Aber dass er von meiner Freundin, mit der wir oft spazieren gehen, Leckerlis nimmt und wir mit ihr bald ein Besuchertraining starten wollen. – Gesagt, getan. Im vergangenen Sommer ging es los. Und wie ich es erwartet hatte, klappte es ganz wunderbar.

Voraussetzung war zunächst, dass wir erst einmal mit unseren Hunden gemeinsam spazieren gingen, so wie Marty es bereits kannte. Nach dem Spaziergang gingen wir dann alle zusammen in unser Haus und gleich durch in den Garten, wo viel Platz war. Marty konnte sich entscheiden, ob er lieber Abstand halten oder nah zu uns herankommen wollte. Und die Hunde gaben ihm Sicherheit und lenkten ihn von den Menschen ab. Das war ein voller Erfolg.

Noch zweimal machten wir es auf diese Weise, trafen uns zuerst draußen zu einem kleinen Spaziergang und gingen dann zusammen ins Haus. Die Hunde spielten und wir unterhielten uns. Marty blieb entspannt. Er kannte alle anwesenden Menschen, und es war auch kein Mann dabei. Vor Frauen hat er weniger Angst.

Da das so gut klappte, ließ ich meine Freundin beim nächsten Mal direkt ins Haus. Wichtig war nur, dass sie nicht klingelte, damit Marty sich nicht aufregte. Sie schob ihre Hündin als Erstes durch die Tür in den Flur, und so hatte Marty direkt seine kleine Freundin vor der Nase und gar keine Zeit, sich über den Gast aufzuregen. Auch das funktionierte wunderbar.

Zum Schluss waren wir dann so weit, dass meine Freundin auch ohne Hund unser Haus betreten konnte. Diese Situation findet Marty noch ziemlich aufregend. Aber es geht. Er rennt nicht weg und greift auch nicht an. Er bellt nur. Das ist okay. Er bellt auch nach wie vor, wenn mein Mann nach Hause kommt, einfach weil das ein aufregender Moment ist und er dann auch immer noch seine Käsewürfel erwartet. Wir füttern diese weiterhin, wenn mein Mann nach Hause kommt, um die positive Verknüpfung aufrechtzuerhalten. Denn Marty lässt sich von ihm immer noch nicht anfassen. Abgesehen davon kommen die beiden inzwischen aber schon ganz gut miteinander zurecht.

Aber wir waren bei den Fortschritten. Der Besuch meiner Freundin ist jetzt also in Ordnung. Der Besuch von Männern ist weiterhin schwierig. Aber solange Marty in meinem Arbeitszimmer hinter dem sicheren Kindergitter ist, bleibt er die ganze Zeit ruhig und relativ entspannt im Hundebett, während der Besuch da ist. Er bellt nicht und läuft auch nicht umher. Das sehe ich ebenfalls schon als Fortschritt. Solange es ihn nicht stresst, im Arbeitszimmer zu bleiben, ist das durchaus eine gute Alternative.

Einen weiteren Erfolg können wir in puncto Krallenschleifen verzeichnen. Marty hatte von Anfang an recht lange Krallen, und diese wurden immer länger und länger. Schneiden war schwierig, denn wenn ich da aus Versehen mal bei seinen sehr dunklen Krallen zu viel erwischt und ihm wehgetan hätte, dann hätte ich das für alle Zeiten vergessen können. Also habe ich mir gedacht, Schleifen ist die bessere Alternative.

Anfang 2022 fing ich an, mit Marty das Krallenschleifen zu üben. Jeden Tag nur ein paar Minuten. Es war mühsam. Zuerst habe ich ihn nur an das laufende Gerät gewöhnt und ihn dabei gekrault. Dann habe ich das Gerät seinen Pfoten angenähert und ihn weiter gekrault.

Nach einigen Monaten konnte ich den Krallenschleifer an eine Kralle halten, während ich weiter kraulte. Aber so kann man nicht vernünftig schleifen. Man braucht seine zweite Hand, um die Kralle festzuhalten, damit man mit dem Schleifgerät richtig arbeiten kann. Bis wir so weit waren und das in ersten Ansätzen klappte, vergingen weitere sechs Monate.

Wir übten fleißig jeden Tag weiter. Mal ging es besser, dann wieder schlechter. Es war tagesformabhängig, wie viel Marty mir erlaubt hat. Das Wichtigste beim Üben war, dass er jederzeit die Pfote wegziehen durfte, wenn er nicht mehr wollte. Nur dieses Prinzip hat es mir überhaupt ermöglicht, mit ihm so weit zu kommen. Und meine Geduld hat sich ausgezahlt.

Inzwischen darf ich jeden Tag mindestens zwei Krallen ein paar Sekunden schleifen. Manchmal sogar länger. Da wir weiter täglich üben, haben wir uns langsam vorgearbeitet und alle vier Pfoten einmal durch. Ich würde seine Krallen noch nicht als kurz bezeichnen, aber sie haben nun alle eine normale Länge und splittern auch nicht mehr. Das ist großartig. Ein Ziel, das lange Zeit in weiter Ferne zu sein schien, ist endlich erreicht.

Und es gibt noch einen weiteren Fortschritt: Marty hat entdeckt, dass es Spaß macht, einen Trick zu lernen. Zumindest zu Hause ohne Ablenkung. Und dass ihm nichts Schlimmes passiert, wenn er sich von meiner Hand (mit einem Käsestückchen darin) locken lässt und ihr hinterherläuft. Das ist für ihn ganz und gar nicht selbstverständlich. Das Prinzip, dass er etwas tun sollte, um seine geliebten Käsestückchen zu bekommen, erschloss sich ihm nicht. Er zog sich zurück und sah mich an, als wollte er sagen: „Mach doch deinen Kram alleine, dann ess ich eben keinen Käse.“ Und wenn ich ihn mit einem Leckerli locken wollte, bekam er direkt Panik.

Ich vermute, dass damals in Rumänien in so einer Situation sein Vertrauen missbraucht wurde. Dass er mit Futter gelockt und dann gepackt wurde, als er beispielsweise zum Tierarzt gebracht werden sollte. Solche „Einfangsituationen“, wenn man nach ihm greift, ihn festhält oder ihm den Weg versperrt, sind immer noch starke Angstauslöser bei ihm. Selbst das tägliche Anziehen des Geschirrs zum Spaziergang ist weiterhin schwierig, auch wenn das schon deutlich besser klappt als noch vor ein paar Monaten.

Inzwischen hat sich aber viel getan. Ich habe mit Marty immer mal wieder den Handtouch geübt. Das fand er zuerst total gruselig und hat auch nicht verstanden, was das soll. Warum sollte er die Hand mit der Nase berühren, obwohl da gar kein Futter drin ist? Er war sehr misstrauisch und schreckhaft.

Aber irgendwann machte es Klick bei ihm und er fand Spaß an der Übung. Und nun ist der Handtouch sein Lieblingstrick. Egal wo Marty gerade war, er kommt sofort fröhlich angehopst, wenn er das Signal „Touch“ hört, stupst meine Hand an und schaut mich erwartungsvoll an. Zumindest drinnen. Draußen sind die Ablenkungen oft noch zu groß. Aber wir arbeiten dran.

Und auch das Folgen der Hand mit dem Leckerli war irgendwann plötzlich gar nicht mehr so furchteinflößend. Inzwischen dreht er sich schon in beide Richtungen um seine eigene Körperachse und folgt meiner Hand in sein Hundebett und hinaus, aufs Sofa oder auf die Treppe, ohne Angst zu bekommen. Ich kann ihn auch mit der Hand an eine bestimmte Stelle führen, ihm ein kurzes „Bleib“ signalisieren und ihn dann mit dem Handtouch zu mir rufen. Diese kleine Übung bringt ihm riesigen Spaß.

Das alles eröffnet uns ganz neue, vielfältige Möglichkeiten und ich bin sehr gespannt, was uns die Zukunft noch so bringt. Vielleicht hat Marty ja doch irgendwann noch mal Lust, auch anspruchsvollere Tricks zu lernen. Erst einmal stehen aber der verlässliche Rückruf, das Bleiben in meiner Nähe und das An- und Ableinen ohne Panikattacken auf unserem Zettel, denn ich denke, Marty ist ein Hund, der sehr gut frei laufen könnte und der das wirklich genießen würde. Er hat kaum jagdliche Ambitionen (außer in Bezug auf Mäuse und Eichhörnchen) und achtet beim Spaziergang immer sehr auf mich. Und er möchte so gern rennen. Die paar Meter, die ihm unsere lange Leine an Freiraum bietet, sind eigentlich zu wenig für ihn. Mal sehen, ob ich ihm das nicht bald ermöglichen kann.

(Inga Jung, Januar 2023)

Podcast-Tipps

Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr 2023!

Mit dem neuen Jahr möchte ich direkt auch mal eine neue Rubrik hier im Blog eröffnen. Bisher habe ich mich auf Buch-Tipps beschränkt, aber ein neueres und ganz phantastisches Medium darf nicht unerwähnt bleiben: die Podcasts.

Ich war bis vor etwa zwei Jahren gar nicht auf die Idee gekommen nachzuschauen, ob mein Musik-Streaming-Anbieter vielleicht auch Hunde-Podcasts im Repertoire hat. Aber als ich dann einmal gezielt nach einem Podcast gesucht hatte, der mir empfohlen worden war, bin ich fündig geworden. Und zwar richtig.

Podcasts sind wie gemacht für unsere Welt, in der man nie Zeit für irgendetwas hat, weil man sie ganz wunderbar nebenbei, z.B. bei der Hausarbeit oder beim Sport hören kann. Man ist also nicht untätig und bildet sich gleichzeitig weiter – oder lauscht einfach einem interessanten Gespräch. Perfekt!

Damit ihr wisst, welche Podcasts sich so richtig lohnen, habe ich euch mal meine Top 5 aufgelistet. Diese Liste wird bestimmt noch ergänzt, wenn ich weitere Entdeckungen gemacht habe. Meine aktuellen Highlights sind aber diese hier:

1. „Dog it right – Der Podcast für Hundemenschen“ Mein absoluter Favorit ist der Podcast von Uli Seumel und ihren Co-Trainerinnen der Hundeschule Dog it right. Er begann zunächst als Podcast zum Thema Hundebegegnungen, entwickelte sich dann aber rasant weiter und umfasst inzwischen so gut wie alle Themenbereiche, für die man sich als Mensch mit Hund interessieren könnte. Dabei ist es nie langweilig, sondern Uli und ihre Kolleginnen machen die Podcast-Folgen mit viel Humor und Witz immer wieder zu einem Erlebnis. Sie sind sich nicht zu schade, eigene Fehler zuzugeben und über sich selbst zu lachen. Das finde ich unheimlich charmant und liebenswert. Denn nichts ist anstrengender als einen Podcast zu hören, bei dem ständig mit erhobenem Zeigefinger von oben herab gepredigt wird. So etwas wird einem hier garantiert nicht passieren. Spaß ist bei Dog it right immer mit dabei.

2. „Hey-Fiffi.com“ – der Podcast von Sonja Meiburg-Baldioli. Auch bei der lieben Sonja merkt man, dass ihr die Arbeit mit Hunden und Menschen Spaß macht. Hey-Fiffi gibt es nicht nur als Podcast (das übrigens schon seit dem Jahr 2017), sondern Sonja produziert auch zahlreiche Videos, bei denen man eine Menge lernen kann. Ich persönlich höre lieber, weil man dann mehr nebenbei machen kann. Bei Hey-Fiffi kommen ebenfalls alle möglichen Themen zur Sprache, wobei sich Sonja in der Regel ganz ungezwungen mit ihren Gästen zum virtuellen „Küchengespräch“ bei einer Tasse Tee trifft. So finden lustige, spannende, interessante und manchmal auch nachdenklich stimmende Unterhaltungen statt. Und manchmal lernt man ganz überraschend durch einen kleinen Nebensatz noch etwas Neues oder entdeckt seine Faszination für ein Thema, das zunächst gar nicht so interessant zu sein schien. Ich freue mich über jede neue Folge und liebe Sonjas ungezwungene Art.

3. „Dog-Geeks Hundegesabbel“ mit Sylvia Schultze und Gerd Schreiber. Meist sind es nur Sylvia und Gerd, die hier über unser aller Lieblingsthema sabbeln. Manchmal sind aber auch spannende Gäste eingeladen wie z.B. Dr. Ute Blaschke-Berthold, Dagmar Spillner oder Sophie Strodtbeck. Wer Sylvia und Gerd zuhört, sollte Humor und Sinn für Sarkasmus mitbringen und nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Sie nehmen sich selbst nicht so ernst und erzählen lustige und kurzweilige Geschichten aus ihrem Alltag.  

4. „Oliver“ von Anja Püster. Diesen Podcast habe ich nur gefunden, weil ich nach den Namen einiger Gesprächspartner von Anja gesucht habe. Hätte ich nur den Titel gesehen, wäre ich vermutlich nie auf die Idee gekommen innezuhalten und mir die genaueren Inhalte anzuschauen. Aber es lohnt sich. Anja hat sich einen lockeren Mix ausgedacht, der durchaus reizvoll ist. In manchen Folgen geht es nur darum, wie man bestimmte Trainingsinhalte aufbaut und festigt, zum Beispiel den doppelten Rückruf oder Click für Blick. Natürlich positiv, bedürfnisorientiert und fair. Und in anderen Folgen, die Anja als Hunde-Plauderei oder Rasse-Plauderei betitelt, geht es um verschiedene Fragestellungen zum Leben mit Hund, um Erlebnisse und Erfahrungen und auch um die besonderen Eigenschaften mancher Hunderassen. Anjas Gäste sind dabei für mich wirklich etwas Besonderes, denn es sind jedes Mal aufs Neue tolle Leute dabei, die mit spannenden Themen und Einblicken begeistern. 

5. „Tiertraining.TV Podcast“ von und mit Pia Gröning. Auch Pia ist schon seit 2017 dabei, diesen tollen Podcast zu machen – mal alleine und mal mit unterschiedlichen Gästen. Tolle Trainer/innen wie Dagmar Spillner, Gerrit Stephan, Katrien Lismont, Maria Hense, Manuela Zaitz oder Aurea Verebes waren schon dabei. Es geht um Training (natürlich auch Pias besondere Steckenpferde Antijagdtraining und Ressourcenverteidigung), Gesundheit und viele verschiedene Aspekte des Lebens mit Hund. Leider hatte Pia in letzter Zeit eine längere Pause eingelegt, sodass ich ihren Podcast schon fast aus dem Blick verloren hatte. Im September und Oktober 2022 kamen dann aber doch wieder ein paar neue Folgen dazu und ich hoffe sehr, dass es auch in diesem Jahr weitergeht.

Wenn ihr ein Abo bei einem der großen Streaming-Anbieter habt, dann schaut doch mal, ob ihr die Podcasts dort findet. Ansonsten kann man sie aber auch im Netz über die Suchmaschine finden.

Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Hören und einen super Start ins neue Jahr!

(Inga Jung, Januar 2023)

Unser erster Hund mit Migrationshintergrund zieht ein

Die verrückte kleine Luzi, von der wir immer dachten, sie würde ewig fit bleiben und mindestens 20 Jahre alt werden, hat uns im April 2021 nach schwerer Krankheit leider viel zu früh verlassen. Da standen wir nun, zum ersten Mal seit 17 Jahren ohne Hund im Haus, und fühlten uns leer und nutzlos. Es musste schnell, ganz schnell wieder ein Hund einziehen. Also machte ich mich auf die Suche.

Dabei hatten wir schon oft darüber geredet, was wir uns von unserem nächsten Hund wünschen, und wir hatten bereits sehr genaue Vorstellungen. Nach den vielen Jahren mit Luzi, in denen wir aus Rücksichtnahme auf die Ohren und Nerven unserer Mitmenschen auf Urlaube und Ausflüge verzichtet und viele Spazierwege gemieden haben, weil es da erfahrungsgemäß zu viele frei laufende Dertutnixe gab und wir keine Lust auf ständige Auseinandersetzungen hatten, haben wir uns gesagt: Das war definitiv der letzte Aussie. Es sei denn, wir finden noch einmal ein Exemplar wie unsere Peppi. Aber wer gibt schon so einen Traumhund freiwillig ab? Und bei einem Welpen weiß man ja nie, was daraus wird, da war uns das Risiko zu groß, noch mal so ein durchgeknalltes Nervenbündel zu bekommen.

Es sollte ein bereits erwachsener Hund sein. Kein Welpe und auch kein Junghund, der noch den Zahnwechsel und die Pubertät vor sich hat. Am liebsten mag ich Senioren, aber ich wollte nicht zu wählerisch werden, um nicht ewig suchen zu müssen. Da wir gern auf lange Sicht nicht nur einen Hund haben wollten und uns auch so sehr nach entspannten Hundebegegnungen sehnten, sollte er sozialverträglich mit anderen Hunden sein. Und – ebenfalls im Hinblick auf eventuell noch einziehende weitere Hunde – nicht zu groß, damit die Hunde auch zu mehreren auf dem Spaziergang handelbar bleiben.

Ich klickte mich also zunächst durch die Webseiten der umliegenden Tierheime. Aber wir sind mitten in der Coronazeit, und in den Tierheimen sind freundliche Familienhunde Mangelware. Die Hunde dort hatten alle ihr Päckchen zu tragen. Und ja, ich finde auch, dass auch diese Hunde eine Chance verdient haben. Aber ich war nach fast 13 Jahren Luzi so fertig mit den Nerven, die Energie war einfach nicht mehr da. Ich wollte nur einmal was Einfaches, Freundliches, ohne explodierende Aggressionen und ohne tägliche Kreischanfälle. Ich finde, ich hab mir das auch mal verdient.

Es sollte auf jeden Fall ein Hund aus dem Tierschutz sein, und da in den Tierheimen leider nichts Passendes zu finden war, schaute ich auf den Webseiten der mir bekannten Auslandstierschutzvereine weiter. So kamen wir dann über ein paar Umwege zu unserem kleinen Marty, einem gebürtigen Rumänen. Marty war in einem rumänischen Tierheim aufgewachsen. Beim ersten Eintrag in seinem Impfpass war er neun Wochen alt. Also wurde er vermutlich als Welpe gefunden oder im Tierheim geboren. Genau weiß man das nicht. Bis zu seinem Umzug nach Deutschland Ende März 2021 hatte er nie etwas anderes als die Tierheimumgebung gesehen. Da war er eineinhalb Jahre alt. Er kam in eine norddeutsche Pflegestelle, zusammen mit einer größeren Hundegruppe, in der er das Leben in einem Haus kennen lernte.

Anfang Mai 2021, eine Woche nach Luzis Tod, durfte Marty (zu dem Zeitpunkt ein Jahr und sechs Monate jung) bei uns einziehen. Zu Beginn war es ganz schrecklich für den armen kleinen Kerl. Er war panisch und ließ sich nicht anfassen. Sobald wir nur eine Bewegung in seine Richtung machten, schrie er vor Angst. Er musste daher die ersten Tage mit Geschirr und Hausleine herumlaufen, damit wir das Ende der Leine nehmen und so zumindest ab und zu mit ihm in den Garten gehen konnten. Auch dort war alles ganz furchtbar aufregend und beängstigend für ihn. Er brauchte jedes Mal eine halbe Ewigkeit, bis er entspannt genug war, um sich zu erleichtern.

Aber Marty ist ein Hund, der ganz dringend eine Bezugsperson und Körperkontakt braucht. Und so dauerte es auch nicht lange, bis er Mut fasste. Nach drei Tagen kam er zu mir und ließ sich kraulen. Und kurz darauf konnte ich ihm dann auch endlich das Geschirr und die Leine ausziehen, sodass er sich im Haus freier bewegen konnte. Sicherheitshalber führten wir ihn zunächst noch an der Leine in den Garten, aber nach wenigen Tagen war klar, dass er keinen Ausbruchsversuch starten würde. Im Gegenteil, er war froh, dass da der Zaun war und kein Fremder zu ihm hereinkam.

Marty taute immer weiter auf. Er war meistens an meiner Seite, auch nachts schlief er von jetzt an in der offenen Hundebox neben meinem Bett. Und bald traute er sich auch zu mir aufs Sofa. Es zeigte sich, dass hinter dem verängstigten kleinen Hündchen ein lustiger, verspielter und enorm neugieriger junger Hund steckte, der im Entdeckermodus jeden Tag etwas Neues lernte und immer fröhlicher und selbstbewusster wurde.

Abends spiele ich immer mit meinen Hunden, und das wollte ich auch mit Marty. Bald fing ich mit einfachen Spielen an. Er war zunächst noch sehr skeptisch und furchtsam, aber nach zwei Tagen hatte er verstanden, dass es nur um Spaß ging. Und seitdem ist er aufgeschlossen und neugierig und geht offen auch auf ganz neue Spiele zu. Aktuell ist er gerade dabei, eines unserer Level 3 Spielzeuge zu knacken. Wirklich schlau, der Lütte.

Er ist sehr ruhig und bellt nur selten, und er hat außer Hundespielzeug auch noch nichts angekaut.

Ich habe direkt von Anfang an mit ihm das Alleinbleiben geübt. Zuerst nur ein paar Minuten, dann langsam länger. Inzwischen bleibt er problemlos bis zu drei Stunden ganz brav alleine.

Abgesehen davon, dass er nicht wusste, dass der Couchtisch nicht zum Drüberlaufen gemacht wurde (woher soll er das auch wissen?), hat er sich hier von Anfang an vorbildlich benommen. Ich bin immer noch erstaunt darüber, dass das auf Anhieb so wunderbar klappte, da er ja erst ein paar Wochen zuvor zum ersten Mal ein Haus von innen gesehen hatte.

Spaziergänge liebt er über alles, auch wenn er am Anfang noch sehr vorsichtig war und sich immer neben oder hinter mir hielt. Ich habe ihm immer die Zeit gelassen, die er brauchte. Ihn lange schnüffeln, stehen und schauen lassen, damit er in seinem Tempo langsam Sicherheit findet. Im Laufe der Zeit wurde er immer selbstbewusster – oder aber er bekam immer mehr Vertrauen in meine Fähigkeiten, ihn zu beschützen, das wird vermutlich eher der Grund sein – und läuft inzwischen fröhlich voran, tobt durchs hohe Gras und legt zwischendurch kurze Sprints ein. Spaziergänger, die uns entgegenkommen, waren anfangs ein großes Problem. Marty verfiel in eine Schockstarre und konnte sich nicht bewegen, bis die an uns vorbeigegangen waren. Inzwischen geht er ganz entspannt weiter. Sogar wenn ein Hund dabei ist, der ihn anpöbelt.

Ich kann es immer noch kaum glauben, wie schnell sich das alles entwickelt hat: Es hat alles in allem nur drei Monate gedauert, aus diesem kleinen Nervenbündel einen ganz normalen, fröhlichen jungen Hund zu machen. Alles, was es dafür brauchte, waren Ruhe, Entspannung und Zeit. Und eine Bezugsperson, die ihm vermittelt, dass sie ihn im Zweifelsfall beschützt. Und das sollte doch jeder Hund haben, auch wenn er keine besonderen Ängste hat.

Die einzige Baustelle, die wir noch haben, ist aktuell mein Mann. Marty akzeptiert zwar, dass er da ist, und er kann sich in seiner Gegenwart inzwischen auch einigermaßen entspannen. Aber er lässt sich von meinem Mann noch nicht anfassen. So weit geht das Vertrauen noch nicht. Auch wenn ich eher vorsichtig bin mit solchen Vermutungen, so bin ich mir bei Marty doch sehr sicher, dass er schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht hat. Besonders in speziellen Situationen reagiert er sehr ängstlich. Und insbesondere leicht bekleidete Männer, in kurzen Hosen oder mit nacktem Oberkörper, lassen ihn richtig panisch werden. Jetzt im Sommer kann ich von meinem Mann leider nicht verlangen, niemals eine kurze Hose zu tragen, aber das trägt natürlich dazu bei, dass die beiden sich mit ihrer Annäherung schwer tun. Ich denke aber schon, dass Marty mit seinem fröhlichen, neugierigen Wesen auch diese letzte Hürde noch nehmen wird und bald entdeckt, wie wunderbar man mit Herrchen kuscheln und spielen kann.

Ab dem Herbst werden wir wahrscheinlich langsam nach einem passenden Zweithund Ausschau halten. Ein freundlicher Hundekumpel, der ihm Gesellschaft leistet und ab und zu mit ihm spielt, wäre für Marty sicher eine Bereicherung. Er liebt andere Hunde und hat sein Leben lang in Gruppen gelebt. Er ist so zart und sensibel, dass er es sicherlich auch kennt, gemobbt zu werden. Das wollen wir ihm natürlich keinesfalls antun. Es muss schon gut passen. Aber ich bin mir sicher, wenn wir uns bei der Suche Zeit nehmen, werden wir schon fündig.

Ich bin sehr gespannt darauf, wie unser kleiner Rumäne unser Leben in Zukunft noch bereichern wird. Wir haben es keinen Moment bereut, einem Hund mit Migrationshintergrund ein Zuhause zu geben.

(Inga Jung, August 2021)

Bist du noch Hundebesitzer oder schon Hundefreund?

Wer die Einleitung zu meinem letzten Buch kennt, das im Jahr 2016 erschien, der weiß, dass ich mir schon seit Längerem Gedanken über gewisse Begrifflichkeiten mache. Ich meine insbesondere das Wort „Hundebesitzer“, oder auch „Hundehalter“.

Natürlich ist es rein rechtlich gesehen klar. Ich kaufe einen Hund, er ist mein Eigentum. Aber die Beziehung zum Hund sollte doch weit darüber hinausgehen. Ein Hund ist ein Freund, ein geliebtes Familienmitglied. Wir erwachsenen Menschen nehmen dem Hund gegenüber eine Elternrolle ein, und das ganz ohne vermenschlichen zu müssen. Denn genau dies ist die Rolle, in der unsere Familienhunde uns in aller Regel sehen.

Man könnte natürlich sagen, es ist doch egal, wie man es nennt, das hat doch nichts mit der Beziehung zum Hund zu tun. Aber das ist bedauerlicherweise oft nicht zutreffend. Worte schaffen Bilder im Kopf und Emotionen. Und es erzeugt unterschiedliche Bilder und Gefühle, je nachdem, ob ich von jemandem als mein Eigentum spreche, oder ob ich ihn einen Freund nenne.

Eigentum und Besitz sprechen wir pauschal keine Emotionen zu. Mit Eigentum kann man machen, was man will, und das ist auch in Ordnung so, weil es kein eigenes Gefühlsleben hat. Mein Sofa ist nicht traurig, wenn ich es nach einer langen Nutzungsdauer irgendwann auf den Müll werfe und mir etwas Neues kaufe.  

Bei einem Freund und Familienmitglied ist das anders. Einen Freund kann man verletzen, einen Freund muss man gut behandeln. Die Beziehung zu Freunden und Familie sollte von Liebe und gegenseitigem Respekt geprägt sein. Und unsere Hunde gehören definitiv zu dieser Gruppe, und nicht zur Ersteren.

Ich finde es sehr traurig, dass wir Menschen uns anmaßen, andere Tiere immer noch wie Gegenstände zu behandeln; zu kaufen und zu verkaufen, sie den Kindern zu Weihnachten zu schenken und dann einfach wieder wegzugeben, wenn die Familie keine Lust mehr auf sie hat. Dass wir andere Tiere für zahlreiche Zwecke missbrauchen und ihnen dafür sogar noch spezielle, ganz besonders abwertende Namen geben. Das ist kein Hund, das ist ein Versuchstier. Das ist kein Kälbchen, das ist ein Nutztier. Das ist keine Maus, das ist ein Futtertier. Das ist kein Fisch, das ist ein Köder. Damit haben wir im Handumdrehen fühlende Lebewesen zu Gegenständen gemacht, die wir nach Belieben ausbeuten und töten können, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Denn es war doch schließlich nur ein Nutztier. Die Schlange im Zooladen hatte Hunger, tja, Pech für die Maus, sie ist schließlich nur ein Futtertier.

Die Gedankenlosigkeit, mit der wir hierbei vorgehen, finde ich beängstigend und abscheulich. Diese Art, Lebewesen durch eine reine Umbenennung ihre Persönlichkeit zu nehmen und sie zu einer Sache zu degradieren, erinnert  mich auf unheilvolle Weise an die Vorgänge im Dritten Reich. Damals wurden die gleichen Muster benutzt. „Lebensunwertes Leben“ war damals ein Begriff, der den Menschen suggerierte, dass man mit den Ermordeten kein Mitleid zu haben braucht. Was die Opfer darüber dachten, wurde natürlich nicht zur Sprache gebracht. Und genau so gehen wir bis heute mit den Tieren um. Genau die gleichen Mechanismen benutzen wir bis heute. Nur ist das vielen von uns gar nicht bewusst.

Dabei haben unsere Familienhunde noch Glück, denn auch wenn wir weiterhin von Hundebesitzern sprechen, werden die meisten Hunde von ihren Menschen geliebt und müssen nicht befürchten, das grausame Schicksal eines Versuchstiers oder eines Nutztiers erleiden zu müssen. Aber mir ist es wichtig, dass wir uns klar machen, was unsere Sprache in uns auslöst. Was Worte alles bewirken können. Wenn wir uns das immer wieder vor Augen führen, dann laufen wir auch nicht so schnell Gefahr, abzustumpfen und auf abwertende Worte hereinzufallen.

Die Bilder, die die Worte erzeugen, wenn man sie ausspricht, haben mich schon vor vielen Jahren davon überzeugt, dass es wichtig ist, vorsichtig damit umzugehen. Ich rede und schreibe seit Längerem auch nicht mehr von Hundebesitzern. Ich nenne sie beispielsweise Menschen mit Hund, Hundemenschen, Hundefreunde, je nach Kontext. Es erzeugt einfach eine freundlichere Grundhaltung dem Hund gegenüber, und es drückt Respekt vor dem Hund als denkende, fühlende Persönlichkeit aus.

Diesen Respekt sollten wir alle uns bewahren, um unsere Hunde Tag für Tag wirklich fair und gut zu behandeln. Sie haben es vierdient.

(Inga Jung, April 2021)

Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr

Der Hund ist „des Menschen bester Freund“, so sagt man. Und in vielen Fällen kann man dieser Aussage nur zustimmen. Doch sollte eine gute Freundschaft bekanntlich gegenseitigen Respekt beinhalten, ein ausgeglichenes Verhältnis von Geben und Nehmen und Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse des anderen.

Wer sich aber so anschaut, wie viele Hunde hierzulande „erzogen“ werden, wobei immer noch Strafmaßnahmen aus vergangenen Jahrhunderten wie Nackenschütteln, in die Seite kneifen, an den Ohren ziehen, Würgehalsbänder sowie Schellen und Spritzflaschen zum Erschrecken ganz normaler Alltag sind – von Schlägen, Tritten und Stromschlägen reden wir mal gar nicht, obwohl auch das vorkommt und sogar immer noch von einigen Trainern empfohlen wird –, kommt nicht umhin zu denken, wer solche „Freunde“ hat, der braucht wahrlich keine Feinde mehr.

Ganz besonders verwerflich, da dieser Bereich von unserem Tierschutzgesetz kaum reglementiert ist und die Täter ohne Strafen zu erwarten quasi alles tun dürfen, wozu sie Lust haben, sind die Tierversuche. Natürlich alles im Namen der „Wissenschaft“. Jeder Tierversuch muss in Deutschland beantragt und genehmigt werden, aber es werden nur sehr wenige Vorhaben abgelehnt. Diese Grauzone der völlig legalen Tierquälerei betrifft alle Tiere, vom Wasserfloh über den Nacktmull bis zum Kamel. Die Menschen lassen keine Möglichkeit aus, für ihren makabren „Wissensdurst“ (oder ist es am Ende doch nur die Lust am Quälen?) Tiere leiden zu lassen. An Hunden werden insbesondere Toxizitäts-Tests (also Tests auf Giftigkeit von Substanzen) vorgenommen. Das ist auch ganz öffentlich. Man kann es z.B. in der Packungsbeilage des Mittels Simparica Sarolaner (ein Insektizid, das Hunde in Tablettenform bekommen) nachlesen. Ich zitiere:

„In einer Sicherheitsstudie wurde das Tierarzneimittel 8 Wochen alten Beagle-Welpen in Dosierungen entsprechend des 0-, 1-, 3- und 5-fachen der maximalen Behandlungsdosis von 4 mg/kg in Intervallen von 28 Tagen 10 mal oral verabreicht. Beim der maximalen Behandlungsdosis von 4 mg / kg wurden keine Nebenwirkungen beobachtet. In der Gruppe der Überdosierungen wurden bei einigen Tieren vorübergehende und selbstlimitierende neurologische Symptome beobachtet: leichter Tremor beim 3-fachen der maximalen Behandlungsdosis und Konvulsionen beim 5-fachen der maximalen Behandlungsdosis. Alle Hunde erholten sich ohne Behandlung wieder. Sarolaner wurde von Collies mit defektem ‚Multidrug-Resistance-Protein 1‘ (MDR1 -/-) nach einmaliger oraler Verabreichung des 5-fachen der empfohlenen Dosis gut vertragen. Behandlungsbedingte klinische Symptome wurden nicht beobachtet.“

Im Klartext: Hier wurden also 8 Wochen alten Welpen starke Überdosierungen dieses Mittels gegeben, von dem noch nicht bekannt war, wie es wirken würde. Die 5-fache Dosis wurde einem Hundebaby verabreicht und danach wurde beobachtet, ob der Kleine Zuckungen (bei der 3-fachen Dosis), Störungen des Nervensystems, Anfälle oder Krämpfe (das sind die besagten „Konvulsionen“ bei der 5-fachen Dosis) erleidet oder womöglich stirbt (was dann vermutlich bei der 6-fachen Dosis passiert ist).

Hätten die Collies mit MDR1-Defekt das Mittel nicht vertragen, wären sie übrigens ganz elendig krepiert. – Glück gehabt, kann man da nur sagen.

Und das tun wir Menschen unseren besten Freunden an. Nicht gerade vertrauenerweckend, oder?

Im Kieler Tierheim, wo ich als Gassigeherin regelmäßig mit den Hunden unterwegs bin, landen immer wieder ganze Gruppen von Hunden, die aus schlechter Haltung befreit und von der Polizei beschlagnahmt wurden. Viele dieser Hunde haben ihr gesamtes Leben in einem Schuppen oder einer Wohnung verbracht und niemals die Welt draußen kennenlernen dürfen. Sie erschrecken vor allem, haben Angst vor Gras und dem Himmel, vor Menschen, vor Autos, vor Bäumen, vor Mülleimern … Die Liste ist beliebig erweiterbar.

Wie kommen Menschen dazu, Hunden so etwas anzutun? Es gibt viele Ursachen, die Psychologen schon für Animal Hoarding herausgefunden haben, aber sie haben alle eines gemeinsam: Selbstbezogenheit und die Unfähigkeit, sich in andere Lebewesen hineinzuversetzen. – Das können die meisten Hunde tatsächlich besser als so manche Menschen. Und für alle Zweifler: Ja, das wurde schon wissenschaftlich nachgewiesen. Hunde können durchaus Empathie empfinden.

Was mich ebenfalls in letzter Zeit immer stärker beschäftigt, ist die zunehmende Bereitschaft der Menschen, schon bei Kleinigkeiten Anzeige zu erstatten. Ohne die Folgen zu bedenken. Oder es ist ihnen einfach egal, ich weiß es nicht.

Da bellt ein Hund einen Radfahrer an, der erschreckt sich und fällt hin. Okay, das kann passieren. Aber nein, es wird sofort Anzeige erstattet. Der Hund und der Halter werden vom Ordnungsamt überprüft, vielleicht kommt es sogar zu einem Gerichtsverfahren. Und wenn der Hund ganz viel Pech hat, wird er als „gefährlich“ eingestuft und landet im Tierheim, weil sein Halter die Auflagen nicht erfüllen kann oder will. Nur wegen so einer Lappalie.

Was hätte der Radfahrer denn gemacht, wenn er sich vor einem plötzlich mit Blaulicht an ihm vorbeifahrenden Rettungswagen erschreckt hätte? Hätte er den auch angezeigt?

Es ist so viel Hass in den Menschen. Hass auf andere Menschen, Hass auf Tiere, Hass auf die ganze Welt. Alle sind scheiße, nur ich selbst nicht. Ich verstehe es nicht. Ich kann so etwas nicht begreifen.

Leben und leben lassen. Einfach mal etwas Toleranz zeigen. Akzeptieren, dass andere genauso wenig perfekt sind wie man selbst. Und das beziehe ich jetzt nicht nur auf Menschen untereinander, sondern auch auf die Beziehung zu unseren Hunden. Auch von Hunden darf man keine Perfektion erwarten, sie sind schließlich „auch nur Menschen“.

Wann ist uns diese Fähigkeit zur Toleranz abhandengekommen? Manchmal habe ich fast den Eindruck, dass die Geburt von Internet-Plattformen wie Facebook sehr stark damit verbunden ist. Nirgendwo findet man so viel ungehemmten Hass wie dort. Und Hass hat leider die unangenehme Eigenschaft, sich zu vermehren. Je mehr Menschen hasserfüllte Kommentare lesen, desto heftiger wird die Wut.

Ich hoffe nur, dass nicht unsere Tiere letzten Endes – wie es leider meist so ist – diejenigen sind, die unseren Hass und unsere Wut abbekommen. Denn wir müssen uns immer wieder das Eine vor Augen führen: Unsere Hunde glauben wirklich, dass wir ihre besten Freunde sind. Auch wenn wir Menschen uns ihnen gegenüber mal wieder wie die letzten Arschlöcher verhalten. Die Liebe eines Hundes, einmal gefasst, ist unerschütterlich. Und was bleibt ihm auch übrig? Er hat ja nur uns. Lasst uns diese Macht über ihn bitte niemals missbrauchen.

(Inga Jung, November 2019)

Buchtipp: „Hab keine Angst, mein Hund“

Neulich habe ich das Buch „Hab keine Angst, mein Hund. Ängste bei Hunden erkennen und abbauen“ von Rolf C. Franck und Madeleine Grauss (inzwischen Madeleine Franck) wiederentdeckt. Das Buch ist aus dem Jahr 2008 und somit schon etwas älter, aber immer noch absolut aktuell und wirklich empfehlenswert.

Zu Beginn gehen Rolf und Madeleine auf den biologischen Sinn von Ängsten und auf ihre Entstehung ein. Sie beschreiben, was enorm wichtig ist, dass Angst immer mit Erregung einhergeht. Und je stärker die Erregung ist, desto heftiger die Angst. Und desto schwieriger ist es, den Hund noch zu erreichen. Das heißt, an der Angst muss immer in den Situationen gearbeitet werden, in denen die Erregung des Hundes noch nicht so stark ist, in denen er noch ansprechbar ist. Versucht er schon zu fliehen oder anzugreifen, dann ist die Angst zu heftig und keine Arbeit an dem Verhalten mehr möglich.

Es wird gezeigt, was man auf keinen Fall tun sollte, zum Beispiel die Angst des Hundes ignorieren oder ihn zwingen, sich dem Angstauslöser zu nähern. Beides schadet dem Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Hund und verstärkt mit hoher Wahrscheinlichkeit die Angst.

Auch dass der Hund ein sicheres Umfeld zu Hause braucht, in dem er sich wohl fühlt und seine Bedürfnisse erfüllt werden, wird nicht vergessen. Ebenso dass der Mensch immer der „sichere Hafen“ sein muss, zu dem der Hund sich voller Vertrauen flüchten kann und darf.

Dann geht es weiter mit den Trainingstechniken, die in den verschiedenen Situationen hilfreich sind. Dabei werden typische Ängste und dafür geeignete Trainingstechniken beschrieben. Alles natürlich gewaltfrei und auf das Tempo des einzelnen Hundes abgestimmt.

Mir persönlich kommt nur eine einzige Sache in diesem Buch etwas zu kurz, nämlich dass man als Mensch an sich selbst arbeiten muss. Jeder, der mal mit einem ängstlichen, reaktiven Hund unterwegs war, kennt das: Man sieht oder hört den Auslöser der Angst und denkt unwillkürlich „oh nein!“. Das wiederum zieht körperliche Reaktionen nach sich, der Herzschlag beschleunigt sich, man bewegt sich anders, man wird nervös, man nimmt die Leine kürzer und so weiter.

Das ist ganz normal. Aber man macht es dem Hund dadurch unnötig schwer, denn wie soll er denn gelassen auf einen Angstauslöser reagieren, wenn sein Mensch ebenfalls Schweißausbrüche bekommt? Das bedeutet: Ich muss an mir arbeiten. Ich muss lernen, tief durchzuatmen und mich bewusst zu entspannen, um meinem Hund zu helfen.

Jeder kann das. Und wenn man das erst einmal gelernt hat, dann hilft es einem auch in vielen anderen aufregenden Situationen, zum Beispiel im Job, weiter. Es lohnt sich also doppelt, sich auch mit sich selbst und seinen eigenen Reaktionen auseinanderzusetzen und nicht immer nur auf den Hund zu schauen.

Von diesem einen Punkt abgesehen, finde ich das Buch absolut gelungen. Es ist durch die vielen Erläuterungen und praktischen Beispiele eine große Hilfe für Menschen mit Hunden, die ihr Heil bisher in Flucht oder Angriff gesucht haben und ihre Ängste nun langsam abbauen sollen.

(Inga Jung, Juli 2017)

 

Das Gefühlsleben der Insekten

Ich las neulich in einer Zeitschrift, in der es um veganes Leben und Tierschutz ging, wie ein Veganer meinte, er hätte kein Problem damit, Insekten zu essen, denn diese verspürten keinen Schmerz. In der Tat bildet sich gerade eine ganze Industrie, die sich damit beschäftigt, wie man Insekten als Nahrungsmittel züchten und vermarkten kann. Kein Witz. Es ist ja bekannt, dass die menschliche Überbevölkerung in gar nicht so ferner Zeit nicht mehr überleben kann, wenn die Menschen ihren Fleischkonsum nicht einschränken. Aber statt sich auf Pflanzen, Obst und Gemüse zu konzentrieren, die alles enthalten, was der Mensch braucht, werden jetzt absurderweise Insekten als „Fleischersatz“ herangezogen.

Wenn jemand einfach so in die Welt hinausposaunt, Insekten fühlten keinen Schmerz, kann ich mich einfach nicht beherrschen. Ich muss das hinterfragen. – Ja, ich weiß, das ist eine Eigenart, mit der ich meiner Umgebung gehörig auf die Nerven gehen kann, aber irgendwer muss solche Fragen schließlich stellen. Denn ich bin der Meinung, dass man über etwas so Persönliches wie Schmerz nur Bescheid wissen kann, wenn man es selbst erlebt hat. Schon allein von Mensch zu Mensch gibt es doch einen großen Unterschied in der Definition von Schmerz. Was der einen nur ein leises „Autsch“ entlockt, veranlasst den anderen, die gesamte Nachbarschaft zusammenzuschreien.

Das Problem bei der ganzen Sache ist doch: Wir sind keine Insekten, sondern Menschen. Das heißt:

Wir wissen es einfach nicht.

Nun kommen die Forscher an und sagen, Insekten haben kein mit dem Unseren vergleichbares Nervensystem. So weit so gut.

Aber nur weil es uns nicht ähnelt, kann es doch trotzdem irgendetwas in der Art geben, oder? Es müssen ja nicht dieselben Gefühle sein, die wir fühlen. Aber vielleicht empfinden Insekten etwas anderes, ebenfalls Unangenehmes, wenn die Fliegenklatsche sie erwischt. Woher wollen wir so genau wissen, dass dem nicht so ist?

Ich mag zum Beispiel Spinnen. Spinnen dürfen bei mir im Haus leben, bis sie eine gewisse Maximalgröße erreicht haben. Wenn das der Fall ist, dann nehme ich ein Glas und eine Postkarte und setze sie behutsam nach draußen, wo sie weiterleben dürfen.

Bei dieser Aktion berühre ich zwangsläufig die Spinnenbeine mit der Postkarte – und die Spinne reagiert. Jede Spinne tut das. Sie erstarren, sie zucken zurück, sie versuchen zu fliehen … Mit anderen Worten: Sie spüren die Berührung. So sehr ich mich auch bemühe, ich finde keine andere Erklärung für ihre Reaktionen.

Aber wenn sie Berührungen spüren können, wie kann man dann behaupten, sie würden nichts empfinden?

Es ist noch gar nicht so lange her, da behaupteten Menschen, dass die Schmerzensschreie eines bei lebendigem Leib aufgeschlitzten Hundes nichts anderes seien als mechanische Reaktionen, wie das Quietschen eines nicht geölten Rades.

Glücklicherweise sind diese Zeiten vorbei und jeder weiß inzwischen, dass Hunde Schmerzen empfinden wie wir.

Bei Nutztieren scheint es aber immer noch Menschen zu geben, die ihnen sämtliche Gefühle absprechen wollen. Es sind ja „nur Nutztiere“ – geboren, um für uns Menschen zu sterben. Da ist der Gedanke daran, dass sie leiden, doch eher unbequem. Wer will schon so genau wissen, was für Gefühle, Gedanken und Hoffnungen das Steak auf dem Teller noch vor ein paar Monaten hatte …? Das verdirbt einem doch bloß den Appetit.

Und es gibt sogar heute noch sogenannte „Sport-Angler“, die nach wie vor an der Behauptung festhalten, Fische hätten kein Schmerzempfinden. Damit beruhigen sie ihr Gewissen und müssen sich keine Vorwürfe machen, wenn sie den schwer verletzten Fisch wieder ins Wasser werfen. Schließlich haben sie ihn nicht getötet, wie edel … Dabei wurde bereits vor vielen Jahren in völlig unnötigen und tierquälerischen Versuchen eindeutig nachgewiesen, dass Fische ebenso Schmerzen empfinden wie wir Säugetiere.

So. Und jetzt kommt der Mensch und spricht den Insekten die Fähigkeit, Schmerzen zu empfinden, ab. Wenn man sich mal vor Augen führt, wie oft wir uns in dieser Hinsicht im Laufe unserer ruhmlosen Geschichte schon geirrt haben, dann möchte ich diese Behauptung zumindest nicht unkommentiert im Raum stehen lassen. Denn ich glaube nicht, dass irgendjemand schon mal ein Insekt nach seiner Meinung zu diesem Thema gefragt hat.

Wir Menschen neigen trotz aller wissenschaftlicher Erkenntnisse immer noch dazu, uns selbst als den Nabel der Welt und das wichtigste Tier auf dem Planeten zu betrachten. Und das obwohl wir inzwischen wissen, dass die menschliche Existenz im Vergleich zur Erdgeschichte gerade mal eine Winzigkeit ausmacht und wir es, wenn wir so weitermachen, vermutlich noch schneller als die Dinosaurier schaffen, von diesem Planeten wieder zu verschwinden. Nur die Verwüstung, die wir hinterlassen, wird sehr viel größer sein als die damalige.

Wer jemals zwischen Pflastersteinen Unkraut gejätet und dabei eine gesamte Ameisenkolonie in helle Aufregung versetzt hat, der kommt doch gar nicht umhin, darüber nachzudenken, was wohl in den Köpfen dieser kleinen Wesen vorgeht und wie ihr Leben aus ihrer Perspektive aussieht. Es hätte den Film „Antz“ niemals gegeben, wenn sich nicht noch mehr Menschen in ganz ähnlichen Gedanken verlieren würden. Ebensowenig hätte die „Biene Maja“ das Licht der Welt erblickt.

Unsere menschliche Arroganz ist grenzenlos, und sie macht uns blind. Aber glücklicherweise haben wir unseren Verstand und somit die Möglichkeit, über unsere Handlungen nachzudenken. Ich jedenfalls bin sehr vorsichtig geworden, was Insekten betrifft, denn vielleicht ist ihre Welt doch sehr viel umfangreicher, als wir mit unserer beschränkten menschlichen Sichtweise es je erahnen könnten.

Insekten sind faszinierend, und sie sind anders als wir. Aber wissen wir wirklich, dass sie keine Schmerzen oder irgendwelche ähnlichen Gefühle kennen? Wissen wir das? Vielleicht ja. Vielleicht nein. Seien wir lieber vorsichtig mit Behauptungen über Dinge, von denen wir einfach viel zu wenig verstehen.

(Inga Jung, Juni 2017)

Gewaltfreies Hundetraining – was ist das eigentlich?

 

Wenn man sich so die Websites der Hundeschulen durchliest, scheinen sich irgendwie alle einig zu sein, denn überall liest man es: „gewaltfreies Training“.

Schaut man sich dann aber das Training im Einzelnen an, dann gibt es überhaupt keine klare Linie, jeder hat andere Prinzipien, und manchmal sind sich sogar die Trainer bei ein- und derselben Hundeschule nicht einig, wie das Hundetraining zu erfolgen hat. Ich denke, das hängt damit zusammen, dass das Wort „Gewalt“ ein sehr dehnbarer Begriff ist.

Was ist das überhaupt: „Gewalt“? Wie definiert man das?

Klar, bei Stachelwürger und Elektroschocker sind die Grenzen ziemlich klar definiert: Die sind nicht nur extrem gewalttätig, sondern ihr Einsatz ist hier bei uns glücklicherweise auch verboten. Aber es gibt noch viel mehr Formen von Gewalt, und nur weil eine Hundeschule sich an die gesetzlichen Vorschriften hält, arbeitet sie noch lange nicht gewaltfrei.

Es gibt zum Beispiel sehr subtile, nach außen ganz unschuldig aussehende „Erziehungsgeschirre“ und „-halsbänder“ im Stil des gefürchteten „Illusion Collars“ von Hundealptraum Cesar Millan, die im stinknormalen Zoohandel nicht nur an Tierquäler, sondern auch an unerfahrene und leichtgläubige Menschen verkauft werden, die denken, das sei alles gar nicht so schlimm. Und es gibt Trainer, die solchen Leuten diese Mittel sogar empfehlen.

Neben Würgen, Treten, Pieksen und Schlagen, was erstaunlicherweise nicht aus der Mode zu kommen scheint (solche Leute trauen sich allerdings meist nicht, „gewaltfrei“ auf ihre Homepage zu schreiben, weil das dann doch zu offensichtlich gelogen ist), sind seit einiger Zeit auch zahlreiche Formen psychischer Gewalt ganz hoch im Kurs.

Sehr beliebt sind die beiden Maßnahmen Erschrecken und Ausgrenzen. Also auf gut Deutsch gesagt: Mobbing.

Immer dann, wenn Ihr Hund etwas tut, was Sie nicht wollen, oder auch nur dann, wenn Sie glauben, er könnte vielleicht eventuell etwas denken oder vorhaben, was Sie nicht möchten, sollen Sie ihn diesen Empfehlungen zufolge mobben, was das Zeug hält, bis er so eingeschüchtert ist, dass er sich nie wieder traut, auch nur irgendwas zu tun oder zu denken.

Das geht so:

Man bewerfe den Hund mit allem, was einem in die Finger kommt. Am besten aber mit einem Gegenstand, der auch noch ordentlich Krach macht und somit vielleicht auch noch eine schöne Geräusch-Phobie erzeugt. Das ist herrlich effektiv, denn dann muss man in Zukunft vielleicht nicht mal mehr werfen, sondern macht einfach das Geräusch, und der Hund liegt panisch am Boden. Toll!

Man kann den Hund alternativ auch mit einer Wasserflasche aus heiterem Himmel anspritzen. Dafür eignet sich natürlich nicht jede x-beliebige Wasserflasche, denn der Hund soll sich ja nicht über die schöne Abkühlung freuen, sondern sich ordentlich erschrecken. Das Wasser muss also gewehrschussartig verteilt werden können und darf keinesfalls tröpfeln. Hierfür gibt es bestimmte Empfehlungen, die Ihnen einer der „gewaltfreien“ Trainer in Ihrem Ort sicher nennt. Achten Sie gut darauf, dass Ihr Hund auch ordentlich Angst vor Ihnen bekommt, da sonst die Gefahr bestehen könnte, dass er doch noch Vertrauen zu Ihnen aufbaut, und das wollen wir ja um jeden Preis verhindern.

Weiterhin kann man den Hund „vertreiben“, wenn er etwas Unerwünschtes tut. Dafür reicht es aus, wie eine wildgewordene Furie schreiend hinter ihm herzurennen und ihm dadurch unmissverständlich klarzumachen, dass er aus der sozialen Gruppe ausgeschlossen ist und niemals wieder ein weiches Bett oder Futter und Wasser erhalten wird.

Ich muss gestehen, ich habe dieses Vertreiben früher auch angewandt, wenn ich mir nicht anders zu helfen wusste, und es schien auch so, als hätte es gewirkt. Heute sehe ich die Tatsache, dass mein Hund danach mit völlig verstörtem Blick brav neben mir her lief, doch etwas anders. Der Eindruck einer komplett Geistesgestörten, den ich in dem Moment bei ihm hinterlassen haben muss, ist vermutlich niemals wieder aus seinem Gedächtnis zu tilgen und hat mir zahlreiche Misserfolge im späteren Training beschert. Nämlich immer dann, wenn ich meinem Hund vermitteln musste, dass ich Situationen für ihn regele. Wie soll er mir auch vertrauen, wenn ich mich ihm gegenüber schon mal so unberechenbar und irre verhalten habe?

Eine weitere Form des Psychoterrors, der genau wie das Vertreiben auf den Ausschluss aus der sozialen Gruppe abzielt, ist das länger andauernde Ignorieren des Hundes.

Um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Wenn mein Hund mich durch aufdringliches Verhalten nervt (und ich definitiv weiß, dass kein dringendes Bedürfnis dahinter steckt), dann ist es absolut in Ordnung, wenn ich ihm durch demonstratives Nichtbeachten aufzeige, dass er damit nicht an sein Ziel kommt. Aber: Das darf niemals länger andauern, sondern muss beendet werden, wenn das unerwünschte Verhalten endet. Und wenn mein Hund dann ein paar Minuten ruhig war, gehe ich zu ihm und lobe ihn für dieses vorbildliche Verhalten, damit er weiß, was ich von ihm erwarte. Denn dieses kurzzeitige Ignorieren soll ja schließlich einen Lerneffekt für den Hund haben und nicht meinen persönlichen Rachegelüsten dienen.

Keinen Lerneffekt hat hingegen das langfristige (oft sogar für mehrere Wochen angeordnete) Ignorieren, das leider von manchen Hundetrainern als „Lösung für alle Probleme“ empfohlen wird. Ignoriere ich meinen Hund länger als das Verhalten, das ich ändern möchte, andauert, dann verwirrt und verängstigt ihn das zutiefst. Denn er hat dann keine Möglichkeit zu verstehen, warum ich ihn auf einmal aus meinem Alltag ausgrenze. Hunde sind sehr soziale Lebewesen, für die die Gemeinschaft mit ihren Menschen das Wichtigste überhaupt ist. Nicht ohne Grund haben so viele Hunde Schwierigkeiten mit dem Alleinsein. Sind wir dann aber endlich wieder vereint, dann möchte der Hund mit uns interagieren, mit uns kommunizieren, mit uns spielen und kuscheln. Er braucht diese Gemeinschaft mit uns so sehr wie Futter, Wasser und einen trockenen Schlafplatz.

Wenn wir ihm die Erfüllung dieses Bedürfnisses verweigern, indem wir ihn längere Zeit ignorieren, und ihm auch jede Chance verwehren, durch eine Verhaltensänderung seinerseits diese Nichtbeachtung zu beenden, dann erfüllt das den Tatbestand der Tierquälerei. Hunde, die so behandelt werden, reagieren zutiefst verstört und verunsichert. Sie geraten in einen Zustand der erlernten Hilflosigkeit, was bedeutet, dass sie keine Möglichkeit haben, einer unangenehmen Situation durch eigenes Tun zu entkommen. Die Folge sind Frustration und Verzweiflung, und auf längere Sicht können sogar Depressionen und schwerwiegende Verhaltensstörungen entstehen.

Wer glaubt, durch ein solches Handeln ein Problem aus der Welt zu schaffen, der irrt gewaltig. Natürlich wird der Hund nach diesem Ignorier-Programm überglücklich sein, wenn man ihn wieder in die Gemeinschaft, aus der man ihn ausgestoßen hatte, integriert und ihm wieder Aufmerksamkeit und Beachtung schenkt. Er wird alles tun, um nicht noch einmal diese Tortur ertragen zu müssen. Aber der Vertrauensverlust ist da, und dieses Loch lässt sich nicht so einfach wieder flicken. Wie soll sich so ein Hund bei seinen Menschen sicher und geborgen fühlen? Wie soll er nach so einem grauenvollen Erlebnis innere Ruhe finden? Man darf sich nicht wundern, wenn nach einer solchen Behandlung Verhaltensprobleme entstehen, die vorher nicht vorhanden waren, denn Psychoterror geht an keinem Lebewesen spurlos vorbei.

Es gibt in der „Szene“ tatsächlich Trainer, die behaupten, alles, was keine körperliche Gewalt ist, sei überhaupt keine Gewalt. Seelische Gewalt existiert in der Welt dieser Menschen nicht. Oder aber es wird gar die Behauptung aufgestellt, dass Hunde untereinander das auch machen, und daher sei das völlig okay. Nun, ich persönlich habe noch niemals gesehen, dass Hunde, die gemeinsam in einer sozialen Gruppe leben und sich mögen, einander ständig verjagen, ignorieren und ausgrenzen. So etwas gibt es nur dann, wenn die Hunde ein Problem miteinander haben und sich nicht leiden können. Und ausgerechnet so eine Konstellation sollten wir ja nun nicht unbedingt als Vorbild für unser Verhalten gegenüber unserem eigenen Familienmitglied nehmen.

Kehren wir noch mal zur körperlichen Gewalt bzw. Strafe zurück, denn auch da gibt es Menschen, die noch im 21. Jahrhundert ernsthaft Argumente pro Gewalt vertreten. Machen Sie hier nicht den Fehler, auf die Hundetrainer hereinzufallen, die sagen: „Wenn mein Hund Aggressionsverhalten zeigt, dann kann ich das nicht auf die sanfte Tour abtrainieren. Da muss ich ihm zeigen, wo der Hammer hängt.“ Denn dabei ist schon allein die Herangehensweise schlicht falsch. Es handelt sich um eine reine Symptombekämpfung: Er zeigt Aggressionsverhalten, also brate ich ihm eins über. Das setzt am falschen Punkt an.

Gutes Hundetraining setzt nicht an den Symptomen an, sondern an den Ursachen. Ich frage nicht: „Was tue ich, wenn der Hund sich so verhält?“ Ich frage: „Warum verhält der Hund sich so? Und was kann ich verändern, damit er gar keine Notwendigkeit mehr sieht, sich so zu verhalten?“ Auch das richtige Timing ist wichtig: Wenn ich weiß, dass mein Hund sich gleich in die Leine werfen und lospöbeln wird, dann warte ich natürlich nicht ab, bis das Unvermeidliche passiert, sondern ich werde vorher aktiv. Es gibt so viele Möglichkeiten, den Hund in eine positive, entspannte Stimmung zu bringen, bevor er sich in das unerwünschte Verhalten hineinsteigert. Man darf nur nicht immer in den Wenn-Dann-Kategorien denken, sondern muss lernen, vorausschauend zu handeln und flexibel zu agieren, statt immer nur zu reagieren. Und zwar ohne Gewalt.

Unerwünschtes und als störend empfundenes Verhalten entsteht zu 90 Prozent aus Aufregung. Ein völlig tiefenentspannter Hund tut selten etwas Unerwünschtes. Meist sind es doch eher die aufgeregten Verhaltensweisen, die uns ärgern, wie Bellen, Beißen, an der Leine zerren, andere Hunde attackieren, unkontrolliertes Herumspringen etc. Bei all diesen Dingen muss ich mich also fragen: „Warum und worüber regt sich der Hund so auf?“ Und: „Was kann ich tun, um die Situation entspannter zu gestalten, damit gar nicht erst so eine Aufregung entsteht?“ Wenn man in dieser Form an den Ursachen des Verhaltens ansetzt, erübrigt sich häufig weiteres Training sogar, denn die vom Hund als entspannter empfundene Situation bewirkt, dass er sich auch ruhiger verhält und der Mensch kein Problem mehr sieht.

Das Gleiche gilt, wenn ein Hund deshalb unerwünschtes Verhalten zeigt, weil er Schmerzen hat, was übrigens gar nicht so selten der Fall ist. Ohne eine vernünftige Schmerztherapie wird sich auch sein Verhalten nicht wirklich ändern. Auch hier gilt: Setzt man nicht an der Ursache an, sondern bekämpft nur die Symptome, wird man nicht viel erreichen.

Nun gibt es natürlich Ursachen, die man nicht beseitigen kann. Daher sage ich zum Beispiel bei territorialer Aggression gegenüber anderen Hunden, dass hier das Training Grenzen hat. Denn ich kann meinem Hund nicht „abtrainieren“, dass er es als Affront empfindet, wenn ein anderer Hund unerlaubterweise in seinem Revier herumspaziert. Ich kann die Situation aber auch nicht ändern, denn die öffentlichen Wege rund um unser Haus, die mein Hund als sein Revier betrachtet, dürfen von jedem Spaziergänger benutzt werden. Also ist das eine Ursache, die ich nicht abstellen kann.

Hier kommen jetzt besagte Hundetrainer und empfehlen, das Verhalten, dessen Ursache sich nicht beseitigen lässt, einfach durch Gewalt zu unterdrücken. Das mag auch auf den ersten Blick funktionieren. Aber: Ich warne dennoch deutlich davor, denn Gewalt hat immer Nebenwirkungen, die sich vorher schlecht einschätzen lassen.

Beispielsweise kann es sein, dass mein Hund den Leinenruck, den ich einsetze, um ihn vom Bellen abzuhalten, mit dem Anblick des anderen Hundes verknüpft und lernt: „Wenn ein anderer Hund auftaucht, tut das weh.“ Durch diese Fehlverknüpfung schaffe ich mir ein Problem, denn mein Hund wird in Zukunft vermutlich nicht mehr nur in seinem eigenen Revier aggressiv auf andere Hunde reagieren, sondern auch auf neutralem Gebiet, wo er früher verträglich war. Denn andere Hunde werden durch diese Erfahrung für ihn generell zu einer Bedrohung seines Wohlbefindens, die es schnell zu vertreiben gilt.

Genauso kann es sein, dass in dem Moment, in dem ich meinen Hund für das Bellen strafe, ein Kind in seinem Blickfeld auftaucht und er lernt: „Immer wenn ein Kind auftaucht, tut es weh. Kinder sind gefährlich.“ Und schon dehnen sich seine Aggressionen auch auf Kinder aus, obwohl er diese früher neutral gesehen hat.

Das Gleiche kann mit Fahrradfahrern, Skateboardern und allen möglichen auffälligen Personen oder Dingen passieren, die zufällig gerade anwesend sind – einschließlich mir selbst, denn natürlich merkt mein Hund, dass die Gewalt von mir ausgeht, und das zerstört sein Vertrauen in mich.

Und bleiben wir noch mal beim Leinenruck: Wenn ich an der Leine rucke, um meinen Hund zu strafen, dann kann das zu schmerzhaften Muskelverspannungen oder sogar Schäden an Kehlkopf und Halswirbelsäule führen. Und wie wir alle aus Erfahrung wissen, sind solche Schmerzen im Hals- bzw. Nackenbereich nicht gerade Stimmungsaufheller. Unser Hund hat also unter Umständen Schmerzen und ist deswegen noch grantiger als sonst. Er zeigt wieder Aggressionen, ich rucke wieder an der Leine. Die Schmerzen werden schlimmer. Er zeigt deshalb wieder Aggressionen, ich rucke wieder an der Leine. Die Schmerzen werden schlimmer …

Merken Sie’s? Das ist ein Teufelskreis, den wir uns selbst geschaffen haben. Und das auch noch völlig unnötig, denn es gibt so viele Möglichkeiten, eine Verhaltensänderung ohne Gewalt zu erreichen. Ein bisschen Kreativität ist dabei durchaus hilfreich, denn nicht jeder Hund ist gleich. Aber es gibt inzwischen viele gute und auch wirklich gewaltfrei arbeitende Trainer und auch viele gute Bücher zu dem Thema. Man ist nicht mehr allein auf weiter Flur und hat nicht mehr wie in den 1980ern nur den Schäferhundeverein um die Ecke als Orientierung, es gibt heutzutage viel mehr Möglichkeiten. Man muss sich nur umsehen und informieren.

Und haben Sie den Mut, für Ihren Hund einzustehen und laut und deutlich „nein“ zu sagen, wenn ein Trainer Sie zu etwas überreden will, was Ihnen nicht behagt. Ihr Hund ist Ihr Schützling, sein Wohlergehen liegt ganz allein in Ihrer Hand. Und Sie wissen ja, wie es bei Spiderman schon so treffend hieß: Mit großer Macht geht große Verantwortung einher.

(Inga Jung, April 2017)

 

 

 

 

 

 

„Rassismus“ im Tierschutz

Neulich saß ich in der Pflegestelle eines Hundes aus dem Tierschutz, zusammen mit den dort wohnenden Menschen und der Vorsitzenden des örtlichen Tierschutzvereins, und man amüsierte sich über vegane Ernährung und all diese albernen neumodischen Trends. Das machte mich doch sehr nachdenklich, denn wohlgemerkt, alle Versammelten bezeichneten sich selbst als Tierschützer. Das waren keine Schweinebauern, die ihre wirtschaftlichen Interessen schützen wollten, und auch keine Leute, die sich noch nie mit dem Thema Tierquälerei befasst haben. Und trotzdem fanden sie vegane Ernährung, also die einzige Ernährungsweise, die wirklich komplett ohne Tierquälerei auskommt, albern.

Ich will jetzt nicht im Glashaus sitzen und mit Steinen werfen, denn ich lebe auch nicht zu 100 Prozent vegan. Aber schon zu mindestens 80 Prozent. Und bei den wenigen Milchprodukten und Eiern, die ich kaufe, achte ich darauf, dass sie von Bioland-  oder Demeter-Höfen kommen, weil mir die deutschen und europäischen Biosiegel nicht ausreichen. Dennoch: Ich trage dadurch dazu bei, dass kleine Kälbchen nach der Geburt ihren Müttern weggenommen werden, und auch diese Tiere werden nicht an Altersschwäche sterben, sondern im Schlachthof, und das ist nicht gut. Aber ich weiß das, fühle mich schuldig und versuche mich einzuschränken. Und ich lache ganz und gar nicht über Menschen, die es besser machen als ich, im Gegenteil, ich bewundere sie. Das ist es, worauf ich hinaus will.

Jemand, der sich für den Tierschutz engagiert, der darf doch nicht unterscheiden zwischen „guten“ und „schlechten“ Tieren. Er darf doch nicht sagen: „Das süße Kätzchen rette ich, aber was mit dem Huhn passiert, das ist mir egal.“ Das ist nichts anderes als Rassismus. Oder, um es noch deutlicher zu machen:

Wer Zeit und Geld investiert und hunderte von Kilometern ins Ausland reist, um Hunde aus den Tötungsstationen zu retten, sich dann aber auf dem Rückweg an der Autobahnraststätte Burger, Schnitzel und Würstchen reinzieht – der ist in meinen Augen um keinen Deut besser als jemand, der sich in einer Hilfsorganisation für die Ausbildung von weißen Kindern stark macht und das mit Geld finanziert, das er der schwarzen Bevölkerung wegnimmt.

Oder, um noch bildlicher zu sprechen: Das kann man mit einem Feuerwehrmann vergleichen, der in einen brennenden Kindergarten rennt und nur die Kinder rettet, die er selbst niedlich findet, während er den Kindern, die er hässlich findet, sagt: „Um euch ist es nicht schade. Seht zu, wo ihr bleibt.“

Diskriminierung gibt es überall. Wir Menschen lieben es, andere zu kategorisieren und in Schubladen zu stecken. In Filmen trennen wir ganz klar die Guten von den Bösen, und die Guten dürfen dabei gerne so viele von den Bösen erschießen, wie sie wollen, das macht nichts, denn die waren ja böse. Aber so schwarz-weiß ist die Welt nicht. Auch die Bösen haben in aller Regel Menschen, die sie lieben, und vielleicht sind sie sogar unverschuldet in die Situation geraten. Das kann man doch nicht wissen, ohne genau nachzufragen.

Und auch unsere Einteilung der Tiere in Nutztiere und Haustiere ist im Grunde nichts als Blödsinn, denn es gibt keine Unterschiede zwischen ihnen. Sie alle leben, fühlen, lieben, denken (richtig, sie denken, dazu gibt es inzwischen reichlich Forschungsergebnisse), haben Ängste und verspüren Freude und Lebenslust. Wer mal gesehen hat, wie ein Kälbchen oder ein Ferkel über die Weide springen, der wird daran kaum Zweifel haben. Nur sieht man das ja leider nicht so oft. In unseren Zeiten der Massentierhaltung verbringen diese Tiere, die nur geboren werden, um von uns Menschen ausgebeutet und getötet zu werden, ihr kurzes Leben hinter Mauern, kommen niemals ans Tageslicht und haben nur sehr selten mal einen Grund, sich über etwas zu freuen. Meist sitzen sie in ihrem eigenen Dreck und können nur davon träumen, den blauen Himmel zu sehen. Vor Stress kauen sie sich gegenseitig die Ohren blutig oder picken sich die Haut wund. Und wenn sie in das jugendliche Alter kommen, in dem normalerweise das Leben erst so richtig spannend wird, dann ist es schon an der Zeit für die Schlachtung.

Das aber wird von unseren Fleisch essenden Mitmenschen, seien es Tierschützer oder nicht, achselzuckend hingenommen. Denn es sind ja „nur Nutztiere“, und dank dieser Kategorisierung kann man mit ihnen schließlich machen, was man will.

Ich möchte an dieser Stelle einmal daran erinnern, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass hier in Deutschland auch Menschen in eine solche Kategorie eingeteilt wurden. Man hat damals mit ihnen genau dasselbe gemacht, was wir heute mit unseren Nutztieren tun: Man hat sie gedemütigt und gequält, in Transporter verladen, ohne Rücksicht auf ihr Befinden, man hat sie über lange Strecken befördert, ihnen Angst und Schmerz zugefügt, sie bis aufs Blut ausgebeutet, und am Ende hat man sie auf grausame Weise getötet. Aber das war nach der damaligen Ideologie alles nicht schlimm, denn es waren ja „nur Juden“.

Heute ist uns allen bewusst, dass das Unrecht war. Es war grausam, grauenvoll und durch nichts zu rechtfertigen. Ich hoffe, dass irgendwann auch die Zeit kommen wird, in der wir Menschen nicht mehr das Recht haben zu sagen: „Es ist doch nur ein Schwein. Ist ja nicht so, als würden wir hier einen Hund schlachten.“ Denn dann, in dieser hoffentlich nicht mehr fernen Zeit, wird es endlich anerkannt sein, dass ein Schwein, ein Rind und ein Huhn genauso ein Recht auf ein Leben ohne Leid und Schmerz haben wie ein Hund. Denn wir wissen schließlich schon heute: Es gibt keinen Unterschied.

(Inga Jung, Januar 2017)

Ärzte gegen Tierversuche: Spendenverdopplungsaktion im September

 

Ich bin seit Jahren Fördermitglied im Verein „Ärzte gegen Tierversuche e.V.“ und spende zusätzlich zu meinem Mitgliedsbeitrag für besondere Projekte des Vereins.

Ich bin überzeugt davon, dass der Verein eine unglaublich wichtige und gute Aufklärungsarbeit leistet und im Laufe der Jahre schon viele Menschen erreichen konnte.

Es ist wichtig, den Menschen aufzuzeigen, dass Tierversuche nichts anderes sind als ein schrecklicher Irrtum und eine riesige Geldmaschine. Die meisten der im Tierversuch gewonnenen Erkenntnisse und entwickelten Arzneimittel versagen bei der Anwendung am Menschen, weil die Organismen von Tier und Mensch eben doch nicht völlig gleich sind. Eine Maus ist kein Mensch, auch wenn an ihr noch so viele gentechnische Veränderungen vorgenommen wurden.

Obwohl diese Ergebnisse lange bekannt sind und für viele Tests auch schon längst tierversuchsfreie Methoden vorliegen, die wirklich bahnbrechende Erkenntnisse liefern, wird sich von Seiten der Politik nichts ändern, insofern der öffentliche Widerspruch weiterhin so klein bleibt.

Das millionenfache Leiden und Sterben der Tiere unter dem Deckmantel der Wissenschaft wird von Steuergeldern gefördert. Es werden immer noch neue Labore gebaut, die letzten Endes doch nichts anderes sind als Folterkammern, und wir alle finanzieren das, ob wir wollen oder nicht.

Es wird einfach Zeit, dass wir dem einen Riegel vorschieben, denn die unendliche Qual der Tiere ist durch nichts zu rechtfertigen. Aufklärung, warum das so ist und warum andere Methoden sehr viel erfolgreicher sind, leistet der Verein „Ärzte gegen Tierversuche e.V.“ seit vielen Jahren.

Auch in anderen Ländern wie z.B. der Ukraine unterstützen die „Ärzte gegen Tierversuche e.V.“ nicht so finanzstarke Universitäten dabei, ihre Studenten ohne Tierversuche auszubilden, indem sie Computer und die notwendigen Programme zur Verfügung stellen und Schulungen anbieten.

Ein Unterstützer des Vereins hat sich nun bereiterklärt, alle im September 2016 eingegangenen Spenden zu verdoppeln, bis zu einem Maximalbetrag von 10.000 Euro. Werden also 100 Euro gespendet, legt er noch einmal 100 Euro drauf. Aus einer Spende von 400 Euro werden automatisch gleich 800 Euro usw.

Das ist eine großartige Gelegenheit für den Verein, in neue Projekte investieren zu können, die langfristig darauf abzielen, eine tierversuchsfreie Forschung durchzusetzen.

Wer also schon immer mal überlegt hat, einen wirklich guten Tierschutzverein unterstützen zu wollen, für den wäre jetzt im September die Gelegenheit, mit seiner Spende doppelt viel zu erreichen.

Alle nötigen Infos dazu gibt es hier auf der Vereins-Homepage:

https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de/helfen/spenden

 

(Inga Jung, 31. August 2016)